Pflege

Wir pflegen und betreuen Menschen auf der Grundlage eines christlichen Menschenbildes, das alle Menschen als Schwestern und Brüder annimmt und ihre Einzigartigkeit und Würde betont. Dieser Satz entstammt dem Pflegeleitbild unseres Verbandes und bildet die Grundlage unseres Selbstverständnisses von Arbeit in der ambulanten, teilstationären und stationären Pflege. Unser Pflegeverbund im Landkreis Haßberge: Wir decken als einziger Anbieter alle Dienste ab:

Unser Pflegeleitbild

für die Pflegeeinrichtungen des Caritasverbandes für den Landkreis Haßberge

  • Caritas Seniorenheim Sankt Bruno in Haßfurt
    mit Kurzzeitpflegestation
  • Altenservicezentrum St. Martin in Hofheim
    und Hausgemeinschaften St. Anna
    mit Tagespflegestation und betreuten altengerechten Wohnungen
  • Sozialstation Rita Wagner Haßfurt / Ebern
    mit hauswirtschaftlicher Versorgung und Mobilen Sozialen Hilfsdienst
    und Ambulant betreuter Wohngemeinschaft für pflegebedürftige Senioren St. Martha in Knetzgau

Wir pflegen und betreuen Menschen auf der Grundlage eines christlichen Menschenbildes, das alle Menschen als Schwestern und Brüder annimmt und ihre Einzigartigkeit und Würde betont. Diesem Bild, das sich auf gleiche Herkunft jedes Menschen von Gott und letztlich auf die Lehre Jesu Christi beruft, sehen wir uns verpflichtet. Das Pflegeleitbild baut auf dem Leitbild der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Diensten und Einrichtungen des Caritasverbandes für den Landkreis Haßberge e.V. auf und bildet die nächste Stufe der Umsetzung bzw. Konkretisierung. Im folgenden meinen wir mit „Betreuten“ nicht nur die Bewohner der Alten- und Pflegeheime, sondern auch alle Frauen und Männer, die in den altengerechten betreuten Wohnungen leben, die Tages- oder Kurzzeitpflege besuchen oder von der Sozialstation im häuslichen Bereich betreut werden.

Beziehung zu unseren Betreuten:

Alle Betreuten werden unabhängig von Rasse, Geschlecht, Herkunft und Religion gleichbehandelt. Pflege und Betreuung sollen unabhängig von finanziellen Überlegungen (Selbstfinanzierung, Pflegeversicherung, Sozialhilfe) von gleicher Güte und Qualität sein. Wir sprechen jeden Betreuten mit „Sie“, „Frau“, „Herr“ an und wir achten die Privatsphäre, indem wir vor Betreten jedes Zimmers anklopfen und die Antwort abwarten. Wir beziehen die Angehörigen, den Heimbeirat, die kirchliche und politische Heimatgemeinde jedes Betreuten im Rahmen seiner Wünsche in unsere Überlegungen mit ein.

Gesundheit

ist ein sich ständig fortentwickelnder Zustand körperlichen, geistigen, seelischen Wohlbefindens, das individuell erfahren und erlebt wird und daher für jeden Menschen unterschiedliche Bedeutung hat, die von uns respektiert wird. In diesem Zusammenhang stellt Alter, auch in Verbindung mit unserem Menschenbild gesehen, einen wichtigen Entwicklungsprozess dar.

Aufgaben der Pflege:

Wir sehen es als wichtig an, unsere Pflege so zu gestalten, dass ein größtmögliches Wohlbefinden bei den Betreuten erhalten bleibt. Um dies zu erreichen, bemühen wir uns, evtl. Defizite zu erkennen und zu kompensieren, Ressourcen zu erhalten und zu fördern, geistigen Bedürfnissen entgegenzukommen und in seelischen Nöten Beistand zu leisten. Der christliche Aspekt unserer Arbeit bedeutet darüber hinaus, dass wir:

  • persönliche Feste und Feiern des kirchlichen Jahreskreises mit unseren Betreuten gestalten und begehen.
  • nicht nur jeden, sondern gerade die Pflegebedürftigen und Behinderten, sei es in physischer oder psychischer Hinsicht, in ihrer einzigartigen Würde achten und annehmen.
  • das Alter trotz Pflegebedürftigkeit für unsere Betreuten „lebenswert“ gestalten – dies bedeutet, dass wir unsere Pflegemaßnahmen an die Bedürfnisse der Betreuten anpassen, aber auch unnötig lebensverlängernde Maßnahmen ablehnen und versuchen, Maßnahmen, die sich gegen den Wert und die Würde des Lebens richten, entgegenzutreten.
  • im Sterben einen christlichen Lebenswert sehen und dafür Sorge tragen, soweit es in unserer Macht steht, dass jeder diesen Weg in der für ihn angemessenen Weise gehen kann ( z.B. Hilfe durch Angehörige, priesterliche Begleitung, Betreuung durch die Hospizbewegung oder andere Dienste). In diesem Zusammenhang legen wir besonderen Wert darauf, dass die Wünsche und Verfügungen der Betreuten im Rahmen des Möglichen erfüllt werden. Bei uns soll niemand alleine sterben!

Organisation der Pflege

Dazu verwenden wir die vorhandenen Kenntnisse der Pflegewissenschaft und Praxis, einschließlich der uns bekannten und uns vertretbaren pflegerischen Alternativen. Unsere Arbeit organisieren wir in der Handlungsverantwortung bereichsbezogen, mit dem Ziel, weitmöglichst konstante Bezugspersonen zu gewährleisten. Unter Einbezug der Biographiearbeit und der Erkenntnisse der Validation entwickeln wir eine mit den Betreuten abgestimmte Pflegeplanung, die sich der AEDL’s als Orientierungshilfe bedient und halten Pflegeplanung, -durchführung und -ergebnisse schriftlich und auch für den Betreuten und oder seine Angehörigen, Betreuer usw. einsehbar und nachvollziehbar fest.

Eine ausgewogene Zusammensetzung unserer Teams von fachlichen Kräften und anderen Pflegemitarbeitern soll eine fachgerechte und umfassende Pflege nach diesen Vorstellungen ermöglichen. Aus diesem Grund verbessern wir durch hausinterne oder externe Fortbildung unsere menschliche und pflegerische Kompetenz.

Zusammenarbeit und Vernetzung

Hausinterne Dienste der stationären und teilstationären Einrichtungen (z.B. Verwaltung, Küche, Waschküche, Reinigung, Technischer Dienst, Beschäftigungstherapie, Essen auf Rädern, Stationärer Mittagstisch) und die ergänzenden ambulanten Dienste der Sozialstation (hauswirtschaftliche Hilfe und Mobiler Sozialer Hilfsdienst) fördern, unterstützen und ergänzen aus ihrer eigenen Fachlichkeit die ganzheitliche Pflege für die Betreuten.

In enger Zusammenarbeit mit uns leisten ebenso externe Dienste, wie z. B. Seelsorger, Ärzte, Krankengymnasten, Logopäden, usw. in ihrer fachlichen Kompetenz wichtige Arbeit für die ganzheitliche Betreuung. Ehrenamtliche Dienste und Hilfen erfahren für ihr Wirken von uns nicht nur Wertschätzung, sondern auch Anleitung zur Einbindung in den gesamten Hilfeprozess. Sie sind eine große Bereicherung für unsere Bewohner und tragen zur Entlastung der Pflegenden bei.

Darüber hinaus verpflichten sich alle hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Pflegeeinrichtungen, einrichtungsübergreifend zusammenzuarbeiten sowie zur gegenseitigen Hilfestellung, um alle Ressourcen, Fähigkeiten und Kenntnisse, soweit möglich und nötig, für alle Pflegebedürftigen in den Einrichtungen des Trägers zu erschließen.

Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit als Handlungsprinzipien

Wirtschaftlich und sparsam handeln heißt für jeden einzelnen Mitarbeiter verantwortungsvoll mit seiner Arbeitszeit, den Arbeitsgeräten, den Arbeitsmaterialien, den Einrichtungsgegenständen sowie dem zur Verfügung stehenden Budget umzugehen. Wirtschaftliches, sparsames, reibungslos ineinander greifendes Zusammenarbeiten sind Bestandteil qualifizierter Pflege.

Gültigkeit des Leitbilds

Dieses Pflegeleitbild soll für alle, die sich für unsere Pflegeeinrichtungen interessieren, Orientierungshilfe sein. Für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dient es dazu, die eigenen Handlungsweisen zu überprüfen, evtl. zu korrigieren und zu bewerten.

Die wesentlichen Aussagen dieses Leitbilds wurden in Rahmen eines Fortbildungsseminars „Pflegemodelle“ am 25. und 29.11.1996 von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caritas Seniorenheim Sankt Bruno in Haßfurt in Zusammenarbeit mit Ernst Lesser, Kath. Akademie für Pflegeberufe in Bayern e.V., Regensburg, erarbeitet. Es wurde im Herbst 1998 einrichtungsübergreifend von den Leiterinnen und Leitern aller Pflegeeinrichtungen des Verbandes gemeinsam mit der Geschäftsführung ergänzt und wird zum 01.01.1999 in Kraft gesetzt.

Anke Schäflein