06.FEBRUAR 2023: 50 JAHRE CARITASVERBAND FÜR DEN LANDKREIS HASSBERGE E.V.

Am 06. Februar 1973 wurde aus den drei Kreiscaritasverbänden Ebern, Hofheim und Haßfurt der Caritasverband für den Landkreis Haßberge e.V. (kurz KCV) gegründet. Der KCV feiert also in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. „Corona, Krieg, Klimawandel, Energiekrise, Inflation. Die Herausforderungen für die Menschen in dieser Zeit werden sicherlich nicht weniger. Und da braucht es eine starke Gesellschaft, die zusammenhält. Seit 50 Jahren findet die Caritas in den Haßbergen immer wieder wichtige Antworten auf neue soziale Notlagen“, sagt Johannes Simon, seit 14 Jahren ehrenamtlicher Vorsitzender des Verbandes. Für ihn ist Caritas „die Zuwendung zum Nächsten, ein Grundauftrag an alle Christen, der nur gemeinsam gelingen kann. Der Kreiscaritasverband Haßberge mit seinen Beratungsstellen, Einrichtungen und Dienstleistungen macht deutlich, dass der Mensch im Mittelpunkt steht.“

Jubiläums-Spenden-Ziel: 50.000 € für den Erhalt der Jugendsuchtberatung sowie 50 neue Mitglieder

Geschäftsführerin Anke Schäflein erklärt die Geburtstags-Wünsche des Verbandes: „Gemäß dem christlich-sozialen Auftrag wollen wir unser Jubiläum nicht mit einer teuren Festschrift oder mit einem kostspieligen Festakt feiern. Vielmehr wollen wir unser Jubiläumsjahr 2023 dazu nutzen, Geld für unser wichtiges neues Unterstützungsangebot für Jugendliche aufzutreiben. Denn: die gesellschaftlichen Krisen hinterlassen ihre Spuren bei jungen Menschen. Viele klagen über eine hohe psychische Belastung und ein Gefühl von Unsicherheit.“

Mit den Geldspenden bzw. Mitgliedsbeiträgen soll im Landkreis Haßberge ein alters- und bedarfsgerechtes Beratungsangebot für junge Menschen dauerhaft etabliert und ausgeweitet werden: die Jugendsuchtberatung. Es geht darum, Kinder und Jugendliche stark für den weiteren Lebensweg zu machen. Denn deren Zukunft wird nicht einfach, mit all den Herausforderungen die ihnen von vorangehenden Generationen hinterlassen wird.

„Laut der Trendstudie ‚Jugend in Deutschland – Winter 2022/23‘ werden wir als Gesellschaft die große Aufgabe haben, diesen jungen Menschen Zuversicht in eine lebenswerte Zukunft zu vermitteln. Und genau deshalb setzen wir mit der Jugendsuchtberatung darauf, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein für sie angepasstes Hilfeangebot in den Haßbergen zu bieten. Denn insbesondere Heranwachsende brauchen in herausfordernden Zeiten offene Ohren, Rückhalt, Verständnis – und eben Zuversicht“, so Schäflein weiter.

Jugendsuchtberatung Haßberge
Luisa Bender Projekt CharlieJPGSeit dem 01. April 2019 gibt es die Jugendsuchtberatung. Sie ist eine Anlaufstelle für Jugendliche, die Suchtmittel konsumieren, dabei ihren Alltag nicht mehr alleine geregelt bekommen, straffällig geworden sind oder aus der Sucht aussteigen wollen. Auch Eltern und Freunde können in die Beratungsstelle kommen, um Unterstützung im Umgang mit den riskant konsumierenden Jugendlichen zu erhalten.

Die Beratungsstelle wird bis April 2023 als 4-jährige Projektstelle durch Mittel der „Aktion Mensch“, der Caritasstiftung der Diözese Würzburg und aus Eigenmitteln unseres Kreiscaritasverbandes finanziert. Nach Abschluss dieser Projektphase soll eine Verstetigung des Hilfeangebots erfolgen. In den Haßbergen helfen Landkreis und Caritasverband bei der Finanzierung zusammen. Die Zahlen sprechen dabei für sich: Die Anzahl der Klient*innen-Kontakte der Jugendsuchtberatungsstelle sind von 107 (2019) auf 530 (2022) gestiegen. Die Spendensammlung im Rahmen des 50-jährigen Bestehens der Caritas Haßberge dient dazu, die Angebote der Jugendsuchtberatung weiter ausbauen und somit langfristig etablieren zu können.

Seit 01.01.2023 ist Luisa Bender das neue Gesicht der Jugendsuchtberatung und erste Ansprechpartnerin für die jungen Erwachsenen, die das Hilfeangebot der Caritas wahrnehmen. Sie hat einen Master in Psychologie, studierte zusätzlich Lehramt und bringt Erfahrung im Bereich der Jugendarbeit mit.

Charlie – ein krasses Jahr
Im Rahmen ihres 50-jährigen Bestehens zeigt die Caritas Haßberge mit dem Fallbeispiel „Charlie – ein krasses Jahr“ auf, welche Unterstützungsmöglichkeiten für Jugendliche und ihre Familien im Landkreis angeboten werden.

Auf Instagram und Website der Caritas Haßberge gibt es regelmäßig neue Infos zu Charlie und dessen krasses Jahr 2023. Über ein ganzes Jahr begleiten wir medial einen fiktiven, fast 18-jährigen Jugendlichen, der durch Drogenkonsum samt einer Polizeikontrolle in Kontakt mit der Jugendsuchtberatung und dem Jugendamt kommt.

Allgemeines zu Caritas
Die Caritas ist deutschlandweit nach dem Staat der zweitgrößte Arbeitgeber mit etwa 700.000 hauptberuflichen Mitarbeiter*innen und etwa 500.000 Ehrenamtlichen. In der Caritas engagieren sich demnach weit über eine Million Menschen.

Caritas heißt Nächstenliebe. Aus unserem Leitsatz „Not sehen und handeln“ ergibt sich unser Auftrag, Nächstenliebe zu üben, das Allgemeinwohl zu fördern und Menschen in schwierigen Lebenslagen mit Rat und Tat zu unterstützen und zu begleiten. Die Caritas versteht sich als Anwalt und Partner Benachteiligter und gestaltet Sozial- und Gesellschaftspolitik mit.

50 Jahre Caritasverband für den Landkreis Haßberge e.V.
Am 06. Februar 1973 wurde aus den drei Kreiscaritasverbänden Ebern, Hofheim und Haßfurt der Caritasverband für den Landkreis Haßberge e.V. (kurz KCV) gegründet. Der Vorstand nimmt sein Amt seither ehrenamtlich wahr; Erster Vorsitzender war Martin Braterschofsky bis zum 30.11.1989 (16 Jahre), ihm folgten bis 17.11.2005 (ebenfalls 16 Jahre) Hans-Georg Schubert, bis 25.11.2009 (4 Jahre ) Eva Göller, seitdem Johannes Simon. Seit 2006 ist Anke Schäflein Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied des Verbandes. Zuvor hatte Klaus Diedering den Verband für 33 Jahre geführt.

Mit der Gründung 1973 gab es die Allgemeine Sozialberatung und die Kur- und Erholungsvermittlung. Der Verband hat sich vom 2-Personen-Betrieb den Bedürfnissen der Menschen entsprechend weiterentwickelt, heute sind 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in zahlreichen Diensten und Einrichtungen beschäftigt sowie etwa 100 Ehrenamtliche; außerdem engagieren sich ca. 900 Ehrenamtliche in den Caritasvereinen und als Caritassammler.

Seit 50 Jahren entwickeln die Engagierten in unserem Verband stets aufs Neue wichtige Antworten auf neue soziale Notlagen hier bei uns vor Ort und bieten Hilfe für unzählige Menschen im Landkreis, die Zukunfts- und Existenzängste haben, in Krisen stecken, Einsamkeit erfahren usw. Denn auch in unserer nächsten Nähe gibt es Armut, Arbeitslosigkeit, Überschuldung, Sucht, Erziehungs- und Familienprobleme, Trennung, körperliche oder seelische Krankheiten.

Mit dem umfassenden Hilfsangebot bietet die Caritas Lösungsmöglichkeiten für alle Problemstellungen des Lebens – in eigenen Einrichtungen oder in Kooperation mit anderen kirchlichen Trägern. Die Caritas ist der Sozialdienst der katholischen Kirche und hilft den Menschen aus christlicher Grundhaltung heraus. Die Caritas leistet vielfältige Hilfe für Jung und Alt, für In- und Ausländer, für Arme und Kranke, für jeden Menschen. Konfession, Nationalität, sexuelle Orientierung und soziale Stellung spielen dabei selbstverständlich keine Rolle.

Der Caritasverband für den Landkreis Haßberge e.V. hält viele kostenfreie Beratungsdienste vor:

  • Die Allgemeine Sozialberatung ist erster Ansprechpartner für Hilfesuchende, die nicht wissen, wohin sie sich mit ihren Problemen wenden sollen. Sie hilft in finanziellen Notlagen und im Umgang mit Behörden.
  • Die Schuldner- und Insolvenzberatung bietet Beratung und Unterstützung bei Ver- und Überschuldung, wenn man nicht mehr in der Lage ist, mit den Einnahmen alle Ausgaben zu bestreiten.
  • Die Flüchtlings- und Integrationsberatung berät, betreut und begleitet Geflüchtete aus aller Welt, die hier in Deutschland Asyl beantragt haben, als Flüchtlinge anerkannt sind oder nicht mehr in ihr Heimatland zurückkehren können.
  • Die Fachstelle für pflegende Angehörige (Seniorenberatung) hilft in allen Fragen, die im Zusammenhang mit der spezifischen Lebenssituation und den besonderen Bedürfnissen im Alter, bei Krankheit oder Behinderung stehen.
  • Der Soziale HausmeisterdienstFairMieten (Soziale Wohnungsbörse) und die Haßberg-Card runden das Angebot des Allgemeinen Sozialen Beratungsdienstes ab.
  • Der Fachbereich Gemeindecaritas begleitet, unterstützt, berät Pfarrgemeinden und Gruppen bei sozialen Projekten und Initiativen.
  • Die Freiwilligenarbeit ist für die Ehrenamtlichen und die 39 Caritasvereine zuständig.
  • Die Beratungsstelle für Familien – Kinder, Jugendliche und Eltern – (Erziehungsberatungsstelle) hilft bei erzieherischen Problemen sowie Fragen der Trennung und Scheidung.
  • Bei Suchtproblemen (Alkohol, Drogen, Essstörungen, Medikamente, Spielsucht usw.) steht die Suchtberatungsstelle zur Verfügung. Die Jugendsuchtberatung bietet ein für Jugendliche und junge Erwachsene angepasstes Hilfeangebot im Bereich Sucht bzw. riskanten Konsums.
  • Der Sozialpsychiatrische Dienst bietet Hilfe bei seelischen Problemen.

Für psychisch kranke und suchtkranke Menschen hält der Caritasverband zudem folgende Angebote vor:

  • Das Sozialpsychiatrische Tageszentrum betreut tagsüber und hilft beim Bewältigen der täglichen Anforderungen.
  • Das Ambulant Betreute Wohnen ist ein Hilfsangebot für Menschen mit psychischer Erkrankung, die in ihrem Wohn- und Lebensumfeld vorübergehend oder auch dauerhaft der Unterstützung und Hilfestellung durch aufsuchende Fachkräfte bedürfen.

Die Caritas deckt mit ihrem Pflegeverbund im Landkreis Haßberge als einziger Anbieter alle Dienste in der ambulanten, teilstationären und stationären Pflege ab:

  • Die Caritas-Sozialstation Haßberge bietet alle Leistungen der Grund- und Behandlungspflege, hauswirtschaftliche Versorgung und häusliche Betreuung an.
  • Der Menübringdienst liefert Essen in hoher Qualität direkt in die eigene Wohnung und Einrichtungen.
  • In den Alten- und Pflegeheimen in Haßfurt und in Hofheim wird für Gäste Mittagessen
  • Das Seniorenheim Sankt Bruno in Haßfurt und das Altenservicezentrum St. Martin in Hofheim bieten Heimplätze für Pflegebedürftige sowie Plätze in der Kurzzeitpflege und Tagespflege an.
  • Die Hausgemeinschaften für Senioren, St. Anna in Hofheim, stehen für ein besonders alltagsnahes Hilfeangebot für Pflegebedürftige in Kleingruppen.
  • In der Ambulant betreuten Wohngemeinschaft für Senioren St. Martha in Knetzgau lebt man in einer familienähnlichen Gemeinschaft mit so viel Eigenverantwortung und Normalität wie möglich, so viel Betreuung und Hilfe wie nötig.
  • In Hofheim stehen seniorengerechte Wohnungen zur Verfügung.